Die Freiwilligenagentur und verschiedenen Ehrenamtsorganisationen in Steglitz Zehlendorf werden aktiv und kümmern sich um Stadtbäume.

Unsere Stadtbäume brauchen dringend Hilfe und wir brauchen das Grün für gute Luft und ein gesundes Klima. 

Die kleinen Baumscheiben um den Stamm sind oft verschmutz, dienen als Hundeklo oder die Erde ist zu fest und kann kein Regenwasser aufnehmen. Das schwächt die Bäume. Deshalb ist es wichtig, dass die Erde gelockert wird und kleine Pflanzen Schutz und etwas Schatten spenden. Die Wurzeln der kleinen Pflanzen halten die Erde durchlässig, so dass der Regen besser ins Erdreich sinken kann. Dadurch sind die Bäume besser geschützt und gut gewappnet für den Winter und den nächsten heißen Sommer.

Wer möchte mitmachen und sich für mehr Umweltschutz und Natur im Kiez engagieren?

Wir suchen noch Menschen, die selber anpacken möchten und uns beim Säubern und Bepflanzen helfen. Es gibt an verschiedenen Tagen zwischen dem 11.09. und 15.09. und unterschiedlichen Orten Pflanzaktionen. Bitte meldet Euch bei uns!

Erfahren Sie hier mehr über die Hintergründe dieser Aktion:

Wir helfen unseren Stadtbäumen – säubern, pflegen und neu bepflanzen der Baumscheiben Berliner Freiwilligentage 2023 vom 8. bis 17. September

Sich zu engagieren ist eine tolle Möglichkeit neue Erfahrungen zu machen und unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Ganz gleich ob es sich um ein langfristiges Ehrenamt oder ein kurzzeitiges Engagement handelt. Wir sind davon überzeugt, dass sich jede Person auf Ihre Weise einbringen kann. Eine ganz einfache aber sehr notwenige Möglichkeit ist unsere Mitmachaktion.

 

Mit dieser Baumscheiben-Aktion unterstützen Sie:

  • das Engagement für Stadtbäume im öffentlichen Raum
  • Klimaschutz und leisten einen konkreten Beitrag für bessere Luftqualität, Lärmschutz und gegen ein Aufheizen im Stadtgebiet
  • die Aufwertung von kleinen Grünflächen als Bienen- und Insektenorte

Warum brauchen wir gesunde Stadtbäume in Berlin:

     1. Bäume produzieren Sauerstoff. Eine ausgewachsene Buche kann pro Tag denSauerstoff für bis zu ca. 50                        Menschen erzeugen. Wir Menschen aber auch Tiere brauchen Sauerstoff zum Leben. (siehe BUND

  1. Bäume verbrauchen klimaschädliches Kohlendioxid. Schätzungen gehen davon aus, dass Bäume im globalen Durchschnitt etwa 10kg CO2 pro Jahr binden können. (siehe Plant for the Planet  )
  1. Bäume kühlen die Luft. Indem ein Laubbaum an heißen Sommertagen bis zu 400 Liter Wasser verdunstet wird die Umgebung gekühlt. (siehe BUND)
  1. Bäume verbessern die Luftqualität. Die Blattoberflächen filtern Fein- und Grobstäube und giftige Stickoxide aus der Luft und reduzieren damit die Konzentration von gesundheitsschädlicher Stoffe. Ein 100-jähriger Baum befreit die Atmosphäre von rund einer Tonne Staub im Jahr. (siehe Stadtwerke Dinslaken)
  1. Bäume spenden Schatten. Dadurch verhindern sie ein Aufheizen des Asphalts und angrenzenden Wohnraum. Ein Laubbaum mit ca. 15 Meter Kronendurchmesser kann eine Fläche von ca. 160 Quadratmetern mit seinem Schatten kühlen. (siehe BUND)
  1. Bäume reduzieren Straßenlärm. Sie absorbieren Lärm und den Nachhall von Schall. (siehe Greenleaf )
  1. Bäume sind Wohnorte für Tiere und Insekten. Von den Wurzeln bis in die Krone wimmelt es von unterschiedlichen Lebewesen. (siehe Baumpflege Portal)
  1. Bäume verschönern unsere Straßen. Sie bieten damit einen ruhigen und wohltuenden Anblick. Große und schöne Stadtbäume tragen zur allgemeinen Lebensqualität bei.

 

Warum leiden unsere Stadtbäume und brauchen Hilfe:

  1. Allgemeine Stressfaktoren:

Die Stadtbäume sind durch viele Stressfaktoren bedroht: Auto-Abgase, Hunde-Urin und Kot, versiegelte Böden, mechanische Schäden durch Bauarbeiten, Schäden durch Verkehrsunfälle, abgelegter Müll, abgestellte Räder oder Autos und winterliches Streusalz machen den Bäumen tagtäglich das Leben schwer. Dadurch sind sie insgesamt geschwächt oder haben Verletzungen an der Rinde oder den Wurzeln. Es kann auch zu Fäulnisschäden kommen. Die Folgen sind eine verringerte Standfestigkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Krankheiten und vermindertes Wachstum.

2. Der aktuelle Klimawandel

Dürreperioden, Starkregen und Hitzerekorden verursacht Stress für die Bäume. Durch das veränderte Klima kommen auch neue Schädlingsarten zu uns und bedrohen unsere Bäume.

3.Wassermangel

Es regnet zu wenig oder zu stark. Durch eine schlechte Durchlässigkeit der Baumscheibe bleibt das Wasser nur an der Erdoberfläche oder fließt schnell ab. Dadurch trocknet der Baum aus und wird anfälliger für Krankheiten oder Schädlinge. Auch wenn die oberste Erdschicht feucht wirkt, kann es in der Tiefe Trocken sein. Besonders für ältere Bäume, die sich über ihre tiefreichenden Wurzeln selbst mit Wasser versorgen sollten, wird es dann problematisch.

Junge Bäume in den ersten 3 bis 5 Jahren brauchen eine regelmäßige Wässerung. Sie haben noch kein gutes Wurzelsystem. Das brauchen sie aber um alle Pflanzenteile mit Wasser, Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Grundsätzlich sind die Bezirksämter – beziehungsweise die von ihnen beauftragten Firmen – für die Wässerung der Stadtbäume auf öffentlichen Flächen zuständig. Junge Bäume sind an der Holzumrahmung/ Holzstütze gut zu erkennen. (siehe berlin.de)

5 bis 10 Jahren alte Bäume haben es besonders schwer, da sie in der Regel nicht mehr offizielle gewässert werden aber noch nicht „alt“ genug sind, um sich selbst zu versorgen. Gerade sie brauchen bei Hitze und Trockenheit eine extra Portion Wasser. Die Wassergaben sollten zwischen 50 und 75 l/Monat liegen und zweimal verabreicht werden. (siehe berlin.de)

4. Nährstoffarmut

Der Transpirationstrom im Baum bewegt Wasser und Mineralstoffe von der Wurzel über den Stamm in die Äste und Zweigen und schließlich in die Blätter.  Dadurch wird sichergestellt, dass alle Pflanzenteile die nötigen Nährstoffe erhalten und die Photosyntheseprozesse zur Energiegewinnung und Produktion des Sauerstoffs funktioniert. Hat der Baum zu wenig Wasser und sind zu wenig Nährstoffe in der Erde verringert sich das Wachstum und der Stoffwechsel. Der Baum wird krank und schwach. Dadurch produziert der Baum auch weniger Sauerstoff.

5.Fester Boden und enges Wurzelkorsett
Die Erde um den Stamm ist oft ganz fest und lässt kaum Wasser und Luft durch. Auch wird die Erde unter dem Asphalt durch die ständige Vibration des Straßenverkehrs zusammengedrückt und erschwert das Wachsen der Wurzeln. Dadurch kann der Baum weniger Wasser aufnehmen und wird Anfällig für Schädlinge und verliert seinen guten Stand.

Was sind die Folgen:

  1. Schwache Bäume. Die Stadtbäume verlieren ihre Standfestigkeit und können auch schon bei leichten Stürmen umfallen
  2. Kranke Bäume. Die Kronenvitalität der Straßenbäume in der Innenstadt hat sich deutlich verschlechtert . Nur noch ca. 44 % der untersuchten Bäume wurden 2020 als nicht geschädigt eingestuft. (siehe berlin.de)
  1. Der Baumbestand geht zurück. Der Straßenbaumbestand in Berlin hat seit 2017 wieder abgenommen. (siehe berlin.de)

Was sind Baumscheiben:

Baumscheibe wird der Bereich und Boden um das untere Ende eines Baumstamms genannt. Der Bereich ist oft mit Steinen umrandet. Manchmal ist dieser Bereich mit speziellen Steinen gefüllt oder auch mit Asphalt bedeckt. In diesem Bereich liegende die Wurzeln besonders hoch!

So werden Baumscheiben gepflegt:

  1. Säubern. Müll und Hundekot aufsammeln.
  1. Boden auflockern. Ganz vorsichtig die Erde bis ca. 10 cm tief auflockern. Dabei nicht die Wurzeln und die Rinde beschädigen!!! Direkt am Stamm lieber nicht harken, hier ist der Stamm und die Wurzeln besonders empfindlich. Vielleicht ist es gut, wenn die Erde ausgetauscht wird. Kein Pflanzsubstrat nehmen. Die Erde darf nicht höher als die Straßenebene sein. Das Regenwasser soll von der Straße in die Baumscheibe fließen können. Auch den Stammfuß nicht mit Erde zuschütten.
  1. Bepflanzen. Das Pflanzen von winterharten Stauden ist am sinnvollsten. Dabei ist wichtig, dass die Pflanzen keine Konkurrenz für den Baum werden. Frühjahrs-, Sommer- und Herbstblumen, die wenig Wasser brauchen, die nur flach wurzeln und nur ca. 50 cm hoch wachsen. Keine Pflanzen die Dornen haben oder giftig sind oder am Stamm hoch ranken!! Pflanzen, die Biene freundlich sind schaffen auch noch einen Lebensraum für Bienen!
  2. Gießen, gießen und gießen: Der Wasserbedarf von Bäumen ist je nach Größe und Kronenumfang, der Unterpflanzung und der Bodenbeschaffenheit oft sehr unterschiedlich. Die Jungbäume mit Holzstützen werden grundsätzlich vom Bezirk gegossen.

    Lieber einmal viel Wasser – als oft kleine Mengen! Das Wasser soll tief in die Erde dringen, damit Wurzeln nach unten wachsen.  Die Wurzeln nicht durch einen harten Wasserstrahl verletzten oder freispülen. Sinnvoll ist im Sommer und bei Hitze und wenig Regen zwischen 50 und 100 l/Woche zu gießen. https://www.giessdenkiez.de/

Diese Pflanzen sind sinnvoll:

Frühjahrsblüher: Hohler Lerchensporn, Bärlauch, Krokusse, Schneeglöckchen, Märzenbecher

Sommerblumen: Lavendel, Lungenkraut, Färberkamille, Thymian, Hornveilchen, Wiesen-Salbei, Johanniskraut, Storchschnabel, Klatschmohn, Königskerze, Schafgarbe, Margerite, Frühlingsschlüsselblume, Ringelblume und viele mehr.

Hundeabschreckung: Beifuß, Echter Lavendel und die Italienische Strohblume

Das können Sie noch für das Klima und die Umwelt tun:

Im Privatem:

Klimaschutz muss nicht schwer sein. Fangen Sie im Privaten an und beachten Sie einige Grundsätze, dann können sie ohne viel Aufwand etwas für die Umwelt tun. Zum Beispiel lassen sie das Auto stehen und nutzen den ÖVPN oder das Fahrrad. Vermeiden Sie Plastik, senken ihren Stromverbrauch, achten sie auf ihre Ernährung und vermeiden sie Flüge. Für mehr Informationen.

https://klimaneutral.berlin/tipps/  oder  https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/klimawandel/06740.html  oder https://www.umweltbundesamt.de/themen/klimaneutral-leben-im-alltag oder https://www.bund.net/bund-tipps/

Gemeinsam mit anderen:

Es gibt viele Möglichkeiten sich für die Umwelt und den Klimaschutz zu engagieren. Viele Organisationen suchen Ehrenamtliche für Gartenpflege oder Clean Up Aktionen. Frag in der Freiwilligenagentur nach, wir finden etwas für sie.

Die großen Umweltorganisationen haben Regionalgruppen und Angebote im Kiez oder berlinweit. Es werden Nistkästen gebaut, Schutzgebiete betreuen, Kampagnen durchgeführt und vieles mehr.